Das urbane Fahrradmagazin

Einstiegspreis fürs Pendlerrad – Welcher Radtyp darf wieviel kosten?

Mit dem Rad zur Arbeit! Fahrradpendeln ist in aller Munde. Seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 greifen in Deutschland und Österreich immer mehr Menschen zum Fahrrad als Fahrzeug. Manche möchten darum jetzt in ein gutes Fahrrad investieren. Aber: Was darf ein solides Pendlerrad kosten?

karen Greiderer_squarel
Seit 2017 leitet Karen das Urban Independence Magazin. Die leidenschaftliche Pedalistin hat bereits einige (Welt-)Reisekilometer im Radsattel gesammelt. Heute verbindet sie entweder Faltrad plus Kinderanhänger oder Kompakt-Cargobike mit der Bahn in Berlin und Brandenburg - meist mit ihrer Tochter auf Tour. Ihr Zugang zum Fahrrad(fahren) ist vielschichtig-detailverliebt aber stets pragmatisch und reicht in ihre frühen Jugendtage in Österreich zurück.
Was darf das Fahrrad zum Pendeln kosten? Foto © pd-f

Ein Wert auf Rekordhoch! Im Vorjahr (2019) gaben Radfahrer und Radfahrerinnen in Deutschland etwa 982 Euro im Durchschnitt für ein neues Fahrrad aus. Zum einen wird bei unmotorisierten „normalen“ Fahrrädern stärker auf Qualität geachtet, zum anderen werden auch immer mehr E‑Bikes gekauft. In diesem Jahr sehen die Prognosen nicht anders aus. Aufgrund der Corona-Pandemie steigen seit März  immer mehr Menschen für Alltagswege aufs Rad. Viele wollen sich jetzt auch ein neues Rad kaufen.

Der Einstiegspreis, der in ein hochwertiges Fahrrad investiert werden muss, hängt stark von der Radgattung ab. Im Artikel sehen wir uns folgende Radmodelle an: Citybike, Trekkingbike, E-Bike, Mountainbike, Rennrad/Gravel-Bike, Reiserad, Cargobike und Faltrad. Was sollte für ein gutes Fahrrad beim Neukauf mindestens ausgeben werden? Was macht das Rad eigentlich aus? Und welche Accessoires und Zubehörteile machen das Radpendeln zum Genuss?

Archetyp des Alltagsrades:
Citybike ab 500 Euro

Felgenbremsen, Beleuchtung und 28-Zoll-Laufräder – das Citybike ist der Archetyp eines Fahrrads. Auch Rücktrittbremse und Nabenschaltung sind weitere, häufige Merkmale des Stadtflitzers. Die Radgattung gehört zu den am häufigsten verkauften in Deutschland. Dabei hilft der relativ günstige Einstiegspreis: Bereits ab 500 Euro bekommt man im Fachhandel ein gut ausgestattetes Alltagsrad mit dem es sich komfortabel zur Arbeit radeln lässt, wenn die Strecke eher kurz ist.

Zubehör Tipp: Ein kleiner Korb für den Lenker oder ein Gepäckträgerkorb machen das Citybike vielseitiger und erleichtern den Transport von Taschen, Rucksäcken, Arbeitsmaterialien…

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Ab 500 Euro bekommt man im Fachhandel ein gut ausgestattetes Alltagsrad. Foto © pd-f / Winora

Universeller Fahrspaß: Trekkingbike ab 1.000 Euro 

Für alle Eventualitäten gewappnet: Trekkingbikes verbinden eine sportlichere Sitzposition mit einer Menge Funktionen. Egal ob in der Stadt, auf Radwegen oder im leichten Gelände – zur Grundausstattung gehören eine Kettenschaltung mit möglichst vielen Gängen, Scheibenbremsen, Beleuchtung und Gepäckträger. Der Einstiegspreis liegt bei 1.000 Euro.

Zubehör Tipp: Front- und Heckgepäckträger in Kombination mit wasserdichten Packtaschen machen das Pendlerfahrrad zum vielseitigen und zuverlässigen Partner – auch bei schlechtem Wetter und bei Ausflügen am Wochenende.

Trekkingbike

Trekkingbikes sind die ‚Outdoorjacken‘ unter den Fahrrädern. Foto © pd-f / Stratmann

Fahrrad mit Rückenwind:
E‑Bike ab 2.000 Euro

Mittlerweile gibt es fast jeden Fahrradtyp auch mit Elektroantrieb. Das verdoppelt nicht unbedingt das Tempo, sondern vielmehr die Länge der täglich zurückgelegten Kilometer – ohne dabei erschöpft oder verschwitzt anzukommen. Dafür wird auch mehr bezahlt: Für ein qualitativ hochwertiges eBike mit gutem Antrieb und Akku (im Einsteigsbereich) sind etwa 2.000 Euro zu zahlen.

Tipp: Bei Minusgraden den Akku ab- und mit ins Büro oder in die Wohnung nehmen. Sonst verliert er an Leistung!

eBike Preis

Viele eBikes sind extrem schick und man sieht den Modellen den Elektroantrieb nicht mehr an. Foto © pd-f / riese & müller

Feierabend im Gelände:
Mountainbike ab 800 Euro

Zwei auf einen Streich: Ein Mountainbike verfügt über breite, grobstollige Reifen und Federung. Bei den Laufradgrößen haben sich 29 und 27,5 Zoll durchgesetzt. Hydraulische Scheibenbremsen und ein breiter Lenker sind weitere typische Merkmale. StVZO-konform umgerüstet, sind Mountainbikes eine Alternative im Alltag und eignen sich in hügeligen, gebirgigen Gegenden hervorragend für eine Extrarunde im Gelände nach der Arbeit. Auch im Winter sind MTBs dankbare Pendlerfahrzeuge. Mit 8.00 Euro ist man dabei!

Zubehör Tipp: Mountainbikes haben (meist) kein Schutzblech. Damit beim Pendeln die Kleidung sauber bleibt, das Rad im Alltagseinsatz mit Steckschutzblech ausstatten.

 

Moutainbike Einstiegspreis

Bei der Feierabendrunde mit dem Mountainbike kann das Schutzblech auch wieder ab. Foto © pd-f / cosmicsports

Modular, schnell, querfeldein:
Rennrad / Gravel-Bike ab 1.500 Euro

Der Rennradmarkt erlebt einen Aufschwung. Grund dafür sind Gravel-Bikes: Rennräder mit breiteren Reifen und (meist) Scheibenbremsen, mit denen man auch abseits des Asphalts und querfeldein komfortabel und schnell radeln kann. Wird dieser Radtyp  mit Licht, Schutzblech und Gepäckträger ausgestattet, hat man ein schnelles, leichtes und universelles Pendlerrad – mit dem die Extrarunde zum Feierabend Körper und Geist in Balance hält.

Tipp: Ein  Aluminiumrahmen reicht für alle Fahrradpendlerinnen und Pendler – der ist etwas schwerer, dafür aber preisgünstiger als Carbon!

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Ergänzt man das Rennrad oder Gravel-Bike um Licht, Schutzblech und Gepäckträger, genießt man ein schnelles, leichtes Universalfahrrad zum Pendeln. Foto © pd-f / Sebastian Hofer

Weltreise statt Mittagspause:
Reiserad ab 2.000 Euro

Konzipiert für das große Abenteuer und die lange Strecke: Reiseräder sind äußerst stabil und für (wirklich) alle Eventualitäten gerüstet. Packtaschen können vorne und hinten angebracht werden. Der Stahlrahmen ist robust, langlebig und im Notfall auch einfacher zu reparieren. Der Einstiegspreis ist der Qualität und Robustheit entsprechend hoch und liegt bei 2.000 Euro.

Randnotiz: Eigentlich kauft man sich kein Reiserad um damit zur Arbeit zu pendeln. Vielmehr besitzt man ein Reiserad und verwendet es auch für die Fahrt zu Arbeit.

Einstiegspreis Reiserad

Eigentlich kauft man sich kein Reiserad um damit zur Arbeit zu fahren… Foto © pd-f / Andreas Hübl

Gut zu transportieren – gut zu fahren: Faltrad ab 1.000 Euro 

Kompaktes Faltmaß, gute Fahreigenschaften, Wendigkeit und immer mit dabei: Falträder sind heute praktische Fahrräder für Pendler und Pendlerinnen – mit einer gewissen „Mobilitätsgarantie“. Denn sie lassen sich kinderleicht mit Bus, Bahn und Auto kombinieren und individuell ausstatten.  Obendrein fahren sich die kleinen Räder wie „große Räder“. Der Einstiegspreis für ein solides Faltrad – auf dem auch Strecken über fünf Kilometer angenehm geradelt werden können –  liegt bei etwa 1000 Euro.

Zubehör Tipp: Falträder lassen sich einfach und für jeden Zweck individualisieren und decken so viele Einsatzzwecke ab.

Bahn Rad

Das Faltrad ist ideal für Berufspendler die Bahn und Rad kombinieren (wollen). Foto © pd-f / Brompton

Zuladung bis zu 200 kg:
eCargobike ab 3.500 EUR 

Viele Kinder oder eine Waschmaschine: Cargobikes schippern alles zwischen etwa 70 und 200 kg Gewicht am Stau vorbei direkt ans Ziel. Hochwertige Scheibenbremsen, solide Schaltung, stabiler Rahmen: Gute Qualität und Verarbeitung  ist bei soviel Zuladungsgewicht absolut unerlässlich.  Der hohe Einstiegspreis von etwa 3.500 Euro bei eCargobikes ist ein Resultat der hochwertigen Komponenten und der aktuell noch kleinen Produktionsmengen (im Vergleich zu normalen Rädern).

Zubehör Tipp: Mit Regenverdeck und Kindersitz wird das Lastenrad zum Ganzjahres-Fahrzeug für Familien und ersetzt ein Auto!

cargobike

Gute Qualität und Verarbeitung  ist bei hohem Zuladungsgewicht absolut unerlässlich! Foto © pd-f / Kay Tktazik

Karen Rike Greiderer (Autorin) unter Verwendung eines Textes vom Pressedienst-Fahrrad.

karen Greiderer_squarel
Seit 2017 leitet Karen das Urban Independence Magazin. Die leidenschaftliche Pedalistin hat bereits einige (Welt-)Reisekilometer im Radsattel gesammelt. Heute verbindet sie entweder Faltrad plus Kinderanhänger oder Kompakt-Cargobike mit der Bahn in Berlin und Brandenburg - meist mit ihrer Tochter auf Tour. Ihr Zugang zum Fahrrad(fahren) ist vielschichtig-detailverliebt aber stets pragmatisch und reicht in ihre frühen Jugendtage in Österreich zurück.
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