Das urbane Fahrradmagazin

ESA investiert in „Space-Tech for Cyclists“

London, Paris, Los Angeles – moderne Städte investieren hohe Summen in „smarte“ Stadtplanung. Denn laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollen bis 2050 zwei Drittel der Menschen in Städten leben. Ständig nach neuen Lösungen suchend, soll nun der Einsatz von Raumfahrt-Technologie und -diensten in der Stadtplanung das Konzept von Smart Cities weiter optimieren.

Kerstin Oschabnig_square
2015 und 2016 leitete Kerstin Oschabnig das Urban Independence Magazin. Für sie ist das Fahrrad weit mehr als ein Sportgerät oder Transportmittel – es ist ein bewusst gewählter Lebensstil. Sie liebt die verschiedenen Facetten der Fahrradkultur und schaut manchmal ein paar Sekunden zu lange auf das vorbeifahrende Fahrrad. Wenn sie nicht gerade hinter dem Schreibtisch sitzt, sieht man sie als Artistin auf der Bühne.

Im Rahmen ihres Integrated Applications Promotion (IAP) Programmes hat die Europäische Weltraumorganisation ESA vier Machbarkeitsstudien mit einem Kostenvolumen von insgesamt 1,1 Millionen Euro vergeben, um für vier viel versprechende Geschäftsideen zum Thema „Space Applications in Support of Future Cities“ sowohl die technische als auch die kommerzielle Realisierbarkeit zu untersuchen und entsprechende Konzepte für deren Umsetzung auszuarbeiten.

Raumfahrttechnologien im Alltag

Bei positiven Ergebnissen besteht die Aussicht auf weitere ESA-Förderung im Rahmen von Demonstrationsprojekten. „In unserem Programm fördern wir die Entwicklung von neuen Anwendungen und Servicediensten in allen Bereichen des täglichen Lebens – unter der Voraussetzung, dass Raumfahrttechnologien und -dienste wie z.B. Satellitenkommunikation, Satellitennavigation, Erdbeobachtung einen Mehrwert zur Wertschöpfungskette beitragen. ‚Future Cities‘ ist sicherlich eines der brennenden Themen unserer Tage mit einer Vielzahl an Herausforderungen, die innovative Lösungen erfordern. Wir sehen daher den Ergebnissen dieser Studien mit Spannung entgegen“, so Norbert Hübner, Leiter der Abteilung für Machbarkeitsstudien des IAP Programmes der ESA (https://artes-apps.esa.int).

Space-Tech for Cyclists zur einfacheren Stadtplanung

Eine der Studien befasst sich mit dem Thema Space-Tech for Cyclists und wird von dem jungen Unternehmen Bike Citizens in Zusammenarbeit mit der Forschungsgesellschaft Mobilität FGM-AMOR durchgeführt. Im Rahmen der Studie sollen die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Mobilitätsverhalten von Menschen untersucht werden und die Machbarkeit eines Bike-Benefit-Modells unter dem Einsatz von Erdbeobachtungsdaten und einem Datenanalysetool für Städteplanung überprüft werden. Bislang wurde in der Stadtplanung hauptsächlich auf die Optimierung des Verkehrsflusses von motorisierten Verkehrsmitteln geachtet. Ein Datenanalysetool soll Städten künftig eine quantitative, sowie qualitative Analyse von aufgezeichneten Fahrraddaten ermöglichen, um die Infrastrukturplanung in Städten für den langsamen Verkehr zu optimieren und das Thema Alltagsradverkehr in Städten massiv voranzutreiben.

Als technische Grundlage für die Umsetzung des Analysetools dient die Bike Citizens Fahrrad-App. Einmal auf dem Smartphone installiert, navigiert sie den Radfahrer entlang des schönsten, gemütlichsten oder kürzesten Weges von A nach B. In den vergangen fünf Jahren, seit der Gründung von Bike Citizens, konnte das Start-up Unternehmen wertvolle Informationen über mit dem Fahrrad zurückgelegte Wege gewinnen. App-User übermitteln freiwillig und anonym ihre persönlichen Aufzeichnungen und stellen die Daten auf diese Weise auch stadtplanerischen Zwecken zur Verfügung. Die von den App-Usern erhobenen Daten sollen zukünftig mit dem Analysetool ausgewertet und visuell dargestellt werden. Durch Heatmaps werden viel befahrene Wege farblich hervorgehoben und geben Aufschluss über das Mobilitätsverhalten von Alltagsradfahrer.

Städte wie Bremen (Deutschland), Coventry (Großbritannien) und Wien arbeiten bereits mit Bike Citizens zusammen. „In Zukunft wollen wir noch mehr Kooperationsstädte gewinnen. Wir sind beispielsweise bereits im Gespräch mit London“, so Daniel Kofler, Geschäftsführer von Bike Citizens. Das Unternehmen plant aktuell eine Expansion in den amerikanischen Markt. Mit einer Crowdinvesting-Kampagne auf der Investitions-Plattform Green Rocket will das junge Start-up frisches Kapital für die nächsten Schritte akquirieren.

BIKE CITIZENS #CROWDFUNDING

Foto © Bike Citizens

Entdecke die Welt von Bike Citizens > magazine.bikecitizens.net

Kerstin Oschabnig_square
2015 und 2016 leitete Kerstin Oschabnig das Urban Independence Magazin. Für sie ist das Fahrrad weit mehr als ein Sportgerät oder Transportmittel – es ist ein bewusst gewählter Lebensstil. Sie liebt die verschiedenen Facetten der Fahrradkultur und schaut manchmal ein paar Sekunden zu lange auf das vorbeifahrende Fahrrad. Wenn sie nicht gerade hinter dem Schreibtisch sitzt, sieht man sie als Artistin auf der Bühne.
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