Mit der Familie auf dem Fahrrad? Acht Vorteile und viele Fakten
Radfahren tut einfach gut. Radfahren stärkt den Körper und verbrennt Kalorien, verbessert die Stimmung und reduziert Stress. Aber Radfahren und Familie? Wie sieht es da aus und welche Vorteile hat es (für alle), gemeinsam zu radeln? Hier kommen die Fakten!
1/ „Quality Time“ für kleine Geldbeutel
Job, Schule und anderen Pflichten. Wir sind alle enorm beschäftigt und verbringen die meisten Stunden am Tag ohne unsere Liebsten. An gemeinsame Freizeit ist kaum zu denken: Fast alle Familien beklagen einen chronischen Zeitmangel. Zwar haben sich Dank des wirtschaftlichen Fortschritts die Arbeitszeiten im letzten Jahrhundert reduziert, jedoch sind die Zeiten, die für den Arbeitsweg oder Begleitwege verbracht werden enorm gestiegen. Die meisten Menschen verbringen mindestens 30 bis 60 Minuten täglich auf ihrem Arbeitsweg (one-way). Was auf der Strecke bleibt ist die gemeinsame, entspannte und vergnügte Familienzeit. Das kann die Beziehung zwischen Eltern und Kindern belasten. Radfahren ist eine großartige Möglichkeit, mit den Liebsten „Quality Time“ zu verbringen. Beim Radfahren ist man sich nah – egal ob mit den Kindern im Kindersitz, im Anhänger, im Lastenfahrrad oder mit dem Partner oder der Partnerin auf dem Tandem… Nähe schafft Vertrauen. Und die wirkt sich positiv auf das gegenseitige Verständnis aus. Das Beste: Radfahren eignet sich hervorragend für Familien mit kleinem Budget. Hat man erst ein gutes Fahrrad, kann man unglaublich viel Spaß gemeinsam haben!

„Quality Time“ auf und mit dem Fahrrad für Familien mit kleinem Geldbeutel © Alisa Anton / Unsplash
2/ Radfahren überlistet Sportmuffel
Gesundheitsexperten empfehlen mindestens eine Stunde Sport bzw. Bewegung pro Tag – besonders Kindern. Nur so können sich kräftige, gesunde Knochen und Muskeln ausbilden und Übergewicht vermieden werden. Apropos Übergewicht: Auch viele Eltern sammeln zu viele Kilos auf den Rippen, weil neben Job und Familie keine Zeit fürs Fitnessstudio bleibt. Bei gemeinsamen Radtouren – egal ob kurz oder lang, oder auf dem Weg zur Arbeit mit dem Rad – purzeln die Kilos! Radfahren kann bis zu 600 Kalorien pro Stunde verbrennen (mehr dazu hier im Urban Independence Magazin). Stunden später ist der Stoffwechsel immer noch in Schwung. Und weil man beim Radfahren gar nicht merkt, dass man gerade Sport treibt eignet es sich besonders gut um die größten (bzw. die kleinsten) Bewegungsmuffel an die frische Luft zu holen.
3/ Sorgenkiller, Anti-Stress-Mittel und Medizin
Stress gilt als Glücks- und Zufriedenheitskiller Nummer Eins. Das gilt für Jung und Alt. Tatsächlich kann sich negativer Stress aus der Kindheit lebenslang auswirken. Dabei gibt es ein wunderbares Allheilmittel: Fahrradfahren! Radfahren minimiert Stress. Es lässt quengelnde Geister zur Ruhe kommen und füllt das Herz mit echter Freude, denn beim Radfahren werden Glückshormons ausgeschüttet! Familien die gemeinsam Radfahren schauen gut aufeinander.
4/ Generationenvertrag mit Herz
Das menschliche Herz hat einen jeden Tag einen enormen Job zu erledigen. Radfahren hilft ihm dabei fit, stark und gesund zu bleiben. Regelmäßiges Radeln ist ein Jungbrunnen und kann den Gesundheits- bzw. Trainingszustand um 10 Jahre verjüngen – zudem minimiert es das Risiko eines verfrühten Herzinfarktes, und senkt den Blutdruck. Mit dem Fahrrad halten sich ältere Familienmitglieder – besonders Großeltern, fit für ihre Enkel und können die Eltern auch mal entlasten!
5/ Freiheit und Abenteuer „in echt“
Heutzutage verbringen Kinder die meiste Zeit drinnen und sind körperlich inaktiv. Die Mehrheit zieht die Spielekonsole dem Spielplatz oder Garten (sofern vorhanden) vor und Zocken. Denn das ist Abendteuer – Spannung – Freiheit! Aktuelle Studien sind alarmierend. Teenager bewegen sich heutzutage weniger als Großeltern. Die negativen Langzeitfolgen sind noch nicht einzuschätzen!
Die Lösung: Radfahren gibt Kindern die Freude an Freiheit und Bewegung zurück. Radfahren macht Spaß – auch wenn man nicht super fit ist. Es vermittelt ein Gefühl von Unabhängigkeit und Abenteuer.
Tipp: Ein gutes Vorbild sein! Eltern sollten unter der Woche ihre Alltagswege per Fahrrad erledigen und lange, abenteuerliche Radtouren mit den Kindern am Wochenende verbringen.

Runter vom Sofa! Radfahren schenkt Freiheit © Andhika Soreng / Unsplash
6/ Orientierungssinn und Nachbarschaft
Radfahren bietet die einzigartige Möglichkeit, die lokale Gemeinschaft hautnah kennenzulernen und diese nicht hinter der Glasscheibe von Bus oder Auto an einem vorbei ziehen zu lassen. Zeigt man Kindern von klein auf bei täglichen Radtouren markante Gebäude, Bäume oder Wahrzeigen lernen sie spielerisch sich in der Nachbarschaft zurecht zu finden. Ebenso wissen die Kleinen dann wo Polizei und Feuerwache stationiert sind und kennen den Weg (und seine Herausforderungen) zum Park und Spielplatz. Ältere Kinder können diese Wege (und Herausforderungen) schneller allein zurücklegen – sie kennen den Weg. Nie wieder Eltern-Taxi!
7/ Gehirnakrobaten
Schüler, die viele Aktivitäten im Freien ausüben können sich besser konzentrieren. Somit kann morgendliches Radfahren zur Schule dem Nachwuchs einen Vorteil gegenüber den, im Auto „sitzenden Kindern“ verschaffen. Der radfahrende Nachwuchs kommt munter und aufmerksam in der Schule an und ist fit für den Tag. Das bringt ihm einfach nur Vorteile und vielleicht auch bessere Noten!
8/ Achtsames Bewusstsein für den Planeten
Die Jugend sorgt sich um den Planeten. Sie wünscht sich eine intakte Umwelt für sich und ihre Kinder und weiß, dass wenn der Mensch so weiter macht beides zum Luxus wird und das wiederum Kriege auslösen kann. Radfahren allein kann dieses drohende Szenario nicht abwenden, aber es kann dabei helfen, das Problem zu minimieren. Und so viel braucht es dazu ja nicht: Autofahrten unter sechs Kilometer durch Radtouren ersetzen – und CO2-Emissionen durch den Straßenverkehr reduzieren. Kindern ein achtsamens Bewusstsein für den Planeten vermitteln und aufs Rad steigen!

Du wünscht dir einen gesunden Planeten für die Kinder deiner Kinder? Dann tausch‘ Autofahrten gegen Radfahrten ein!
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Über die Autorin
Sophie Elise ist leidenschaftliche Radfahrerin, Autorin und Bloggerin. Ihre liebsten Themen sind Frauenfahrräder und Fahrradaccessories sowie Gesundheit und Fitness. Sie schreibt regelmäßig für Sportsly.NET.