Graz.Tokyo #1: Erfüll‘ deine Träume (auf dem Fahrrad)!
Ohne große Radreise-Erfahrung 14.000 Kilometer um den halben Erdball radeln? So lautet der Plan von Fabio und Elias aus Österreich. In "Folge #1" der Radreise-Serie erzählen Elias und Fabio warum sie die Reise „wirklich“ machen und warum sie jetzt dafür unsere Unterstützung brauchen.
Erfüll’ deine Träume! Wie oft hören wir das? Wie weichgespült und müde sind wir von Werbung, Sozialen Medien und endlosen Gesprächen am Lagerfeuer. Wir sollen alle tun, wonach unser Herz sich sehnt. So würde die Welt ein besserer Ort. Dann schlüpfen wir ins Bett und am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 6:30 Uhr.
Elias und Fabio aus Graz wollen raus aus dem Korsett der gesellschaftlichen Erwartungen und Konventionen. Die beiden Herren aus Graz (Österreich) Anfang 20, sehnen sich nach Abenteuer, der Welt, Freiheit und mehr. Darum satteln die zwei „Sandkasten-Freunde“ 2019 ihre Reiseräder und radeln los – von Graz nach Tokyo. Und das ganz ohne große Tourenerfahrung. Mit dabei ihre wichtigste Begleiterin: Einer Kamera.
In Folge #1: Graz.Tokyo erzählen Elias und Fabio warum sie die Reise „wirklich“ machen und filmen; was alles bis zum Tag X zu tun ist, mit welchen Ängsten und langen To-Do-Listen sich die beiden herumschlagen, woher viel Rückenwind – aber auch Gegenwind kommt!

Elias und Fabio wollen 2019 von Graz nach Tokyo radeln und darüber einen Film machen.
Elias + Fabio im Gespräch mit dem Urban Independence Magazin der Bike Citizens
Bike Citizens: Elias und Fabio, warum macht ihr diese Reise?
Elias: Wir wollen mehr von der Welt sehen und Neues entdecken, das ist klar. Zugleich wollen wir mit der Reise ganz viele Menschen erreichen und begeistern, sie an der Reise Teil haben lassen. Wir haben eine Botschaft: Träume sind keine Schäume! Sei‘ mutig. Leb‘ deine Wünsche! Und mit unserer Reise wollen wir die Leute animieren, mal nicht den sicheren Weg im Leben zu wählen – sondern den Weg, den sie sich wirklich von ganzem Herzen gehen wollen! Und wir wollen 14.000 Kilometer Radfahren!
Fabio: …dazu kommt, dass wir beide einen Hang zu verrückten Aktionen haben. Wir sind gar keine richtigen „Reiseradfahrer“.(lacht)
BC: Was ist denn die längste Strecke die ihr je geradelt seid?
Elias: 70 Kilometer!
Fabio: 58 Kilometer!
BC: Und wie lang ward ihr schon ohne fließendes Wasser unterwegs?
Elias: 7 Tage.
Fabio: 2 Tage.
Wie lange ward ihr denn schon am Stück nur zu zweit unterwegs?
Elias + Fabio: Eine ganze Woche! (schmunzeln)
BC: Wie lasst ihr andere Menschen an der verrückten Idee Graz.Tokyo teilhaben?
Elias: Wir filmen uns und den Trip. Danach entsteht aus dem Material eine Dokumentation!
Fabio: Vor und während der Reise bloggen wir auf unserer Seite Graz.Tokyo.at. Und das Urban Independence Magazin der Bike Citizens begleitet uns und wird in regelmäßigen Abständen nachfragen, wie‘ s so bei uns aussieht… (schmunzelt)
BC: Das ist vollkommen richtig – Danke für den Hinweis! Tragt ihr die Idee dieser Radreise schon lange mit euch herum?
Fabio: Eher nein. (lacht) Ich habe im Sommer 2017 die Doku „Zwei nach Shanghai“ von den „Hoeppner“ Zwillingen gesehen. Die Brüder haben die Strecke von Berlin bis nach Shanghai mit dem Fahrrad zurückgelegt. Mir war sofort klar, dass ich auch so eine Tour machen will. Dann hab‘ ich im Herbst Elias von der Idee erzählt. Zwei Wochen später ging die Planung auch schon konkret los. Elias: Seit einigen Monaten verfolgen wir auch „Rausgefahren“ – ein Deutsches Ehepaar, das sich seit zwei Jahren auf Radreise befindet. Die sind eine tolle Inspiration und Motivation!
BC: Ziele, Wünsche – was erwartet ihr euch am aller Meisten von dem Trip?
Elias: Freiheit!
Fabio: Ungewissheit!
BC: Und wovor habt ihr, jeder für sich, am meisten Angst?
Elias: Streit!
Fabio: Ungewissheit!
Elias: Wir möchten natürlich uns selbst und den jeweils Anderen besser kennenlernen. Und das ist zugleich unsere größte gemeinsame Angst. Dass wir uns so auf die Nerven gehen, dass wir die Reise abbrechen.
BC: Aber was passiert dann mit dem Film?
Elias: Auch wenn wir „scheitern“, ist das Teil unserer Geschichte, unserer Botschaft. Wir wollen in dem Film nichts beschönigen oder verschweigen, sondern ehrlich sein und mit der Dokumentation viele Menschen erreichen, sie zum Nachdenken bringen. Aber natürlich hoffen wir, dass wir die Reise gut und unverletzt überstehen – auch als Freunde! (lacht)
BC: Gebt mir mal einen Überblick zur Route.
Elias: Die Route steht fest. Sie geht durch 12 Länder – weil wir echte Länderjunkies sind wollen wir möglichst viel Neues kennen lernen. Ich habe die Routendetails auf dem Blog näher beschrieben. Kurz: Wir radeln durch Ungarn, Rumänien, Moldawien, Ukraine, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgistan, China, Südkorea und Japan. Das sind 14.000 km im Fahrradsattel.
BC: Wieviele Länder, habt ihr denn schon in eurem Leben besucht?
Elias: 23
Fabio: 21
BC: Was macht ihr immer als erstes wenn ihr von einer Reise zurück kommt?
Elias: Ich esse Gemüseauflauf und lade meine Familie ein.
Fabio: Oh – ich esse Reisfleisch und mach‘ dann ein Schläfchen.
BC: Und wie ist der aktuelle Stand der Dinge?
Fabio: Gerade sind wir an den Visa und der Auslands-Krankenversicherungen dran, auch das Impfen ist ein Thema. Ausrüstung wie Zelt Schlafsack, Räder sind ausgesucht, jedoch nicht finanziert.
BC: Apropos Ausrüstung und Räder…
Fabio: Wir haben uns für das „Kagu Trekking“ Modell von Simplon entschieden. Das wurde uns von vielen Seiten empfohlen – aber wir müssen es uns erst kaufen. Ansonsten haben wir vom Zelt und Gaskocher bis hin zum Wasserfilter und Reisewörterbuch alles lebensnotwendige dabei. Höchst wahrscheinlich wird das meiste Equipment aus dem Hause Northland kommen. Ich weiß noch gar nicht wie schwer das alles in Summe sein wird!
BC: Was sagen eure Familien und Freunde?
Elias: Größtenteils sind die Stimmen in der Familie positiv. Am Anfang war natürlich Skepsis vorhanden – und bei manchen gibt’s die noch immer. Unsere Freunde finden die Idee super! Alle unterstützen uns – das ist super!
BC: Wer füttert die Katze bzw. gießt die Blumen während ihr weg seid?
Elias: Meine Mutter.
Fabio: Ich hoffe auch meine Mutter!
BC: Gibt’s auch Gegenwind?
Fabio: Leute die uns aufhalten wollen gibt es keine. Aber einige, die es uns nicht zutrauen. Das motiviert uns aber erst recht! (lacht)
BC: Wie finanziert ihr euch den Trip?
Fabio: Selbstverständlich finanzieren wir möglichst viel aus der eigenen Tasche. Da die Kosten aber unsere finanziellen Mittel übersteigen haben wir eine Crowdfunding-Aktion auf Startnext (hier klicken) gestartet – das läuft noch bis 27. September 2018!
BC: Und jetzt erzählt mal was zur Startnext-Campagne!
Elias + Fabio: Wenn man uns über Startnext unterstützt, bekommt man viele viele tolle Dankeschöns. Eine Postkarte aus Tokyo – oder einen ganz persönlichen Reisevortrag. Oder ein Steinchen aus dem Land seiner Wahl. Oder eine Videobotschaft während der Reise – über die man jemanden grüßen lassen kann! Alle die uns unterstützen tragen einen wichtigen Teil dazu bei, dass wir den Film realisieren können. Und mit dem wollen wir richtig viele Menschen erreichen – und etwas positives bewirken!
BC: Elias, was möchtest du Fabio gern fragen?
Elias: Wie glaubst du wird sich unser Verhältnis zueinander verändern?
BC: Fabio, was möchtest heute du von Elias wissen?
Fabio: Gab es in der jetzt schon fast einjährigen Planung Momente in denen du gedacht hast, dass das Ganze zu groß ist und wir es nicht schaffen?
BC: Diese Fragen beantworten wir wohl in einem anderen Gespräch!
Jetzt unterstützen!
- Graz.Tokyo Crowdfunding-Aktion auf Startnext
- Website der Radreise Graz.Tokyo